Für wen eine Mietrechtsschutz sinnvoll ist

Anfang des Jahres sind bei zahlreichen Bürgern mal wieder die Versicherungen fällig und auch die Nebenkosten werden gern in den ersten Monaten abgelesen und berechnet.

Als ich noch Mieter war, war es mir stets eine Freude, die jährliche Nebenkostenabrechnung zu prüfen – gestimmt hat diese nämlich in keinem Jahr. Entweder die Ablesewerte waren falsch oder die Vorauszahlungen wurden falsch berechnet. Jede zweite Nebenkostenabrechnung ist laut Deutschem Mieterbund falsch! Das Prüfen der Abrechnung ist also unbedingt angeraten.

Welche Streitigkeiten für eine Rechtsschutz relevant sind

Meine Hausverwaltung damals hat meine Widersprüche geprüft und die Nebenkostenabrechnung entsprechend geändert. Ich hatte damit zum Glück nie Probleme, aber gerade solche Abrechnungen können zu Streitigkeiten führen, die im schlimmsten Fall von einem Richter entschieden werden müssen. Ärgerlich war der Auszug. Die ewige Warterei auf meine Kaution und immer die Angst im Nacken, dass etwas davon einbehalten wird, obwohl ich meine Wohnung in unrenoviertem Zustand übernommen hatte. Auch dies geht leider nicht immer so unproblematisch vonstatten.

Falsche Nebenkostenabrechnungen, zu hohe Betriebskosten, Wohnungsmängel, Mieterhöhungen, Kündigung wegen Eigenbedarf, Kautionsrückgabe und etliche weitere Angelegenheiten im Bereich des Wohnens und Mietens können letztlich zum Gerichtsprozess führen. Mieter aber auch Vermieter sind betroffen, Letztere beispielsweise bei Streitigkeiten wegen Mietrückständen, unvollständig geleisteter Kaution oder vertraglich vereinbarten Renovierungsarbeiten beim Auszug. Und nicht nur Mieter und Vermieter treffen sich vor dem Richter, auch zwischen Nachbarn kann es mitunter heiß her gehen.

Auch für Vermieter kann eine Mietrechtsschutz sinnvoll sein

Wer sich als Vermieter oder Mieter vor den finanziellen Folgen gerichtlicher Streitigkeiten schützen möchte, benötigt eine Vermieterrechtsschutz oder eine Mietrechtsschutzversicherung. Die Rechtsschutz Versicherung übernimmt die Kosten bis zur festgelegten Deckungssumme bei juristischen Auseinandersetzungen im Miet- und Wohnungsrecht.

Eine Mietrechtsschutz sichert Gerichtsgebühren, Rechtsanwaltshonorare, Sachverständigenkosten, Zeugengelder und weitere Leistungen, die bei gerichtlichen Streitigkeiten wegen der Miete, Pacht, Nutzung etc. zwischen Mieter und Vermieter bzw. Hausverwalter oder unter Nachbarn entstehen. Dabei sind die Schadensfälle vielgestaltig, besonders überhöhte Betriebskosten, ungerechtfertigte oder übermäßige Mieterhöhungen sowie Mängel der Mietsache führen zu Auseinandersetzungen, die oft nur noch ein Richter klären kann.

Neben der gemieteten Wohnung oder dem gemieteten Haus können außerdem zugehörige Garagen und weitere Stellflächen von derartigen rechtlichen Konflikten betroffen sein. Auch diese sind laut RechtsschutzVergleich365.de über die Mietrechtsschutz abgedeckt. Wohnung und Haus sind der Lebensmittelpunkt, ein Streit diesbezüglich trifft jeden Mieter, vor allen Dingen aber ältere Personen und Familien mit Kindern. Hier ist es oft schwer, zügig ein vergleichbares Objekt zu finden und umzuziehen. Dass der Wohnungsmarkt momentan recht schwierig ist – wegen fehlender und überteuerter Immobilien – macht die Sachlage nicht einfacher.

Worauf man bei der Versicherung achten sollte

Ein Streit mit dem Vermieter, der Hausverwaltung oder dem Nachbarn kann folglich Nerven kosten, insbesondere aber auch die eigenen finanziellen Möglichkeiten stark belasten oder überschreiten. Die Mietrechtsschutz schafft ein wenig Raum, denn die Versicherung zahlt fällige Kosten, darunter Gebühren für Anwälte, Gerichte oder für erforderliche Gutachten. Die Maximalleistung entspricht der Deckungssumme im Vertrag. Man sollte aber beachten, daß es bei der Mietrechtsschutzversicherung eine Wartezeit gibt. Wer also bereits in Rechtsstreitigkeiten steckt, der kann nicht eine Rechtsschutzversicherung abschließen und hoffen, daß diese die Kosten übernimmt.

Das Leistungsspektrum der Mietrechtsschutz oder auch Wohnungsrechtsschutz wird von zahllosen Versicherungsgesellschaften erweitert. Der Versicherte kann von einem erhöhten Service rund um das weitläufige Thema „Mieten, Vermieten und Wohnen“ profitieren, zum Beispiel in Form von Anwaltshotlines oder der Bereitstellung von Musterdokumenten.

Fazit: Gerade in Zeiten angespannter Wohnungsmärkte – speziell in den deutschen Großstädten – ist eine Mietrechtsschutzversicherung ein überlegenswertes Vertragswerk. Plötzliche Mieterhöhungen, unrechtmäßige Kündigungen und zu hohe Betriebskosten können zu Differenzen mit dem Vermieter oder Hausverwalter führen. Und wenn diese Konflikte nicht gelöst werden können, bleibt lediglich der Gang zum Gericht, der jedoch in den meisten Fällen hohe Rechnungen und Gebührenbescheide mit sich bringt. Zumindest vor diesen finanziellen Konsequenzen kann sich der Mieter schützen mittels einer Mietrechtsschutz.

Zu prüfen sind speziell der Versicherungsumfang (außergerichtliche Anwaltstätigkeiten, Mediation, Umbau und Neubau als Bauherr usw.), die Maximalleistung der Versicherung sowie Wartezeiten für verschiedene Leistungen der Mietrechtsschutz.